Wie ein wunderbunter Schillerkäfer dauerstrahle ich seit vergangenem Montag um 20 Uhr. So ganz spontan hatte Karatetrainerin Barbara-Sensei eine Viertelstunde zuvor gefragt: «Möchtest du heute die Gelbgurt-Prüfung ablegen?» Ich genauso spontan: «Ja!» Und – ich habe bestanden!

Als wir Karatefrauen danach bei einem Bier auf meinen 8. Kyū anstiessen, fragte Andrea (die im Kumite meine Prüfungspartnerin war): «Na, wie fühlt es sich an?»
«Noch gar nicht», war meine Antwort.

Inzwischen habe ich darüber nachgedacht. Und – es fühlt sich (natürlich!) sehr gut an!

Und ein klein wenig stolz bin ich auch. Nämlich darauf, dass ich mit dem Karate kurz vor meinem fünfzigsten Geburtstag etwas Neues in Angriff genommen habe.
Dass ich bisher nur zwei Mal gefehlt habe im Training (wobei, wenns so grossen Spass macht, ist das ja kein Grund, stolz darauf zu sein).
Dass ich meine vermeintliche Unsportlichkeit (und ja, auch meine etwas allzu kompakte Wuchsweise, die ich im Dojo-Spiegel immer wieder mal sehe ...) immer wieder wegstecke.
Dass ich immer wieder die gleichen Fehler mache und mich immer wieder aufs Können besinne statt aufs Versagen.
Dass ich mich getraut habe, als einzige Anfängerin allein vor den weit fortgeschrittenen Karatefrauen diese (wirklich noch ziemlich unspektakuläre erste) Prüfung zu absolvieren – weil ich mich getragen fühle.

Ja, es fühlt sich sehr gut an!







 
 
 
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